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Das Niobe-Denkmal an der Nordküste Fehmarns bei Gammendorf erinnert an den Untergang des Segelschulschiffs Niobe im Jahr 1932. Ein meterhoher Mast, ein Gedenkstein und eine Bronzetafel erzählen die Geschichte eines Unglücks, das 69 Menschen das Leben kostete und bis heute als Mahnmal dient.
Am 26. Juli 1932 wurden Gammendorfer Schüler und ihr Lehrer, Herr Björnsen, ungewollt Zeugen, als die Niobe nur wenige Kilometer vor der Küste kenterte. Das Schiff, dessen Besatzung hauptsächlich aus jungen, unerfahrenen Offiziersanwärtern bestand, wurde von einem plötzlichen Wetterumschwung überrascht. Trotz des schnellen Eintreffens von Rettungsschiffen konnten nur 40 der 109 Besatzungsmitglieder gerettet werden; 69 Menschen ertranken in den Fluten.
Etwa vier Wochen nach der Tragödie wurden das Wrack und die Leichen geborgen, um in Kiel beigesetzt zu werden. Der Lehrer Björnsen errichtete mit der Unterstützung der Dorfgemeinschaft ein schlichtes Denkmal, bei dem ein geborgener Mast des Schiffes aufgestellt wurde. Das offizielle Niobe-Denkmal wurde am 15. Oktober 1933 enthüllt. Die Inschrift auf der Bronzetafel, „Es ist nicht nötig, dass ich lebe, wohl aber, dass ich meine Pflicht tue“, steht im Kontext der Machtergreifung Hitlers neun Monate zuvor und gilt als kontroverses, aber historisch bedeutsames Zeugnis dieser Zeit.
Im Jahr 1966 wurde das Denkmal neu positioniert und mit einer Bronzetafel versehen, was auf eine Spendenaktion von Überlebenden zurückging. Jährlich am Tag des Unglücks finden am Niobe-Denkmal Gedenkfeiern und eine Kranzniederlegung statt, an denen Überlebende und Retter teilnehmen.
Die Geschichte des 1913 in Dänemark gebauten Viermastschoners lebt an verschiedenen Orten weiter. Neben dem Mahnmal in Gammendorf gibt es weitere Orte der Erinnerung:
Niobe Denkmal
Gammendorfer Strand
23769 Fehmarn